Stefan Imfeld, R&D Projektleiter, öffnet die Türen zum nächsten Prüfkapitel – und hier entscheidet sich, wie viel Abenteuer der AIR S wirklich verträgt.
Vibrationstest prüft mechanische Stabilität
Beim Vibrationstest wird der E-Bike Antrieb von maxon ordentlich durchgeschüttelt. Auf einem speziellen Vibrationstisch werden unterschiedliche Untergründe wie Kies, Beton oder Waldboden mit Wurzeln und Drops simuliert. Stefan Imfeld sagt dazu: «Ziel ist es, sicherzustellen, dass sämtliche Schrauben, Kabelverbindungen und Gehäuseteile dauerhaft die Funktion erfüllen.»
Der Test wird auf drei Seiten durchgeführt, um den BIKEDRIVE AIR S Motor aus allen Richtungen zu beanspruchen. Jede Seite wird acht Stunden lang dem Vibrationsprofil ausgesetzt. So wird sichergestellt, dass nichts wackelt, klappert oder sich löst, egal wohin die Fahrt führt.
Lasttest bringt den Antrieb an seine Grenzen
In dieser Station wird die Drive Unit des AIR S über den gesamten Kadenz- und Drehmomentbereich komplett vermessen. Dabei wird der E-Bike Motor aktiv betrieben und unter unterschiedlichen Lastbedingungen getestet. «Aus diesen Messungen entsteht eine Wirkungsgradlandkarte, welche die Effizienz des Antriebs zweidimensional darstellt.», erläutert Stefan Imfeld. Diese Karte zeigt, bei welchen Drehzahlen und Belastungen der E-Bike Antrieb am effizientesten arbeitet. Pro Durchlauf kann ein Motor getestet werden, jeweils über die Dauer einer kompletten Akkuladung.
Am selben Ort werden auch die Derating-Tests durchgeführt, bei denen geprüft wird, wie sich der Motor unter langanhaltender Belastung verhält und seine Leistung intelligent reduziert, um Überhitzung zu vermeiden. Gleichzeitig werden die Freiläufe auf ihre langfristige Funktionalität getestet, indem sie rund 100'000 Zyklen durchlaufen – das entspricht einer Lebensdauer von etwa zehn Jahren für einen AIR S Motor.
«Die Elektromotoren laufen im 24/7-Betrieb. Je nach Test kann die Messung mehrere Tage bis Wochen dauern», erklärt Stefan Imfeld. Eine extreme Dauerbelastung, die zeigt, ob der AIR S auch unter permanentem Druck seine Zuverlässigkeit behält.
Validierung unter realen Einsatzbedingungen
Der maxon Fahrrad-Antrieb wird nicht nur im Labor geprüft, sondern auch unter realen Bedingungen getestet. «Für diese praxisnahen Feldtests setzen wir auf erfahrene interne und externe Testfahrerinnen und -fahrer», erklärt Stefan Imfeld. Die Testgruppen sind gezielt zusammengestellt: Pendler liefern Daten für typische Alltagsbelastungen im urbanen Umfeld, Cross-Country-Spezialisten generieren Lastprofile auf anspruchsvollen Trails, während Uphill- und Downhill-Experten das BIKEDRIVE AIR S System unter extremen Bedingungen herausfordern.
Jede Fahrt liefert detaillierte Daten, die unsere Ingenieure sorgfältig analysieren. Werden dabei Optimierungspotenziale sichtbar, können diese oft direkt durch Firmware-Updates umgesetzt werden, um die Performance weiter zu verbessern.
Zusätzlich wird der E-Bike-Motor von Profi-Athletinnen und Athleten des Thömus maxon Cross-Country Teams während ihrer Trainingseinheiten intensiv getestet. Ihr Feedback fliesst unmittelbar in den Entwicklungsprozess ein und trägt zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Antriebssystems bei.
Alle Tests bestanden – doch wie lange hält die Energie? In Teil 3 prüfen wir Akku und Range Extender unter Extrembedingungen.